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Finanzen

Reform der Betriebsrente

Was die verbesserte steuerliche Förderung konkret bedeutet

Mit Beschluss des Bundesrats können Arbeitnehmer unter anderem steuerlich noch mehr von der betrieblichen Altersvorsorge profitieren. Ein Beispiel zeigt, was man unterm Strich wirklich erreichen kann.

Die Reform der betrieblichen Altersvorsorge (bAV) wird mit morgigem Beschluss des Bundesrats deutlich konkreter für Arbeitgeber und -nehmer. Dazu zählen insbesondere Vorteile für Arbeitnehmer ab 2018 durch einen erweiterten steuerlichen Förderrahmen. Statt bislang bis zu vier Prozent der Beitragsbemessungsgrenze (BBG/West) können Arbeitnehmer künftig jährlich bis zu acht Prozent der BBG steuerfrei in eine Direktversicherung, Pensionskasse oder in einen Pensionsfonds einzahlen. Vier Prozent bleiben zudem – wie bisher – sozialversicherungsfrei. Darüber hinaus künftig möglich unter bestimmten Voraussetzungen: ein obligatorischer Arbeitgeberzuschuss bei sogenannter Entgeltumwandlung von mindestens 15 Prozent des monatlichen Beitrags zur Altersvorsorge.

Beiträge steuerlich optimal fördern lassen – ein Beispiel

Wie lässt sich der größere Förderrahmen maximal fürs zusätzliche Finanzpolster im Alter nutzen? Konkretes Beispiel: Tim Müller ist 35 Jahre alt. Als angestellter Betriebswirt verdient der Ingolstädter 3.500 Euro brutto im Monat. Der kinderlose Single (Lohnsteuerklasse I, KiSt Bayern, gesetzlich versichert) möchte die maximale Steuerersparnis nutzen:

Variante 1: Tim Müller entscheidet sich für den maximal steuerfreien Sparbetrag.

– In dem Fall fließen pro Monat acht Prozent der Beitragsbemessungsgrenze in die bAV. Das sind 508 Euro (Wert auf Basis der Beitragsbemessungsgrenze 2017).

– Aufgrund der Steuervorteile und Ersparnisse in der Sozialversicherung muss er davon unterm Strich monatlich nur rund 300 Euro selbst aufwenden.

Variante 2: Er erhält zusätzlich den Arbeitgeberzuschuss von 15 Prozent (begrenzt auf den sozialversicherungsfreien Beitragsanteil von 4 Prozent).

– Der monatliche bAV-Beitrag liegt nach wie vor bei 508 Euro im Monat.

– Tim Müller muss mithilfe seines Arbeitgebers nun selbst lediglich rund 277 Euro tragen.

Flexibilität und Garantien

Wer Wert auf Flexibilität und Garantien legt, sollte sich mit der bAV noch in diesem Jahr beschäftigen. Denn mit Beginn nächsten Jahres kann die Reform genau hier Einschränkungen für viele Arbeitgeber und -nehmer mit sich bringen:

– Aktuell steht Arbeitnehmern in der Regel eine Mindestauszahlung bei Vertragsende zu – was den Vorteil einer hohen Planungssicherheit für später mit sich bringt.

– Derzeit können Mitarbeiter wählen, ob sie später eine feste monatliche Rente beziehen möchten – oder ob das angesparte Kapital auf einen Schlag ausgezahlt wird. Nach einer aktuellen Umfrage der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte ist diese Flexibilität fast der Hälfte der Arbeitnehmer wichtig.

"Für viele Arbeitnehmer ergibt sich daher noch in diesem Jahr Handlungsbedarf, insbesondere wenn sie Wert auf Garantien legen", sagt Ralf Raube, Leiter des Geschäftsbereichs betriebliche Vorsorge beim Finanzdienstleister MLP. "Auch wer weiterhin ein Kapitalwahlrecht wünscht, um bei Eintritt in den Ruhestand möglichst flexibel über sein Erspartes zu verfügen, sollte sich noch in diesem Jahr beraten lassen."

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