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Band I der Geseker Stadtgeschichte vorgestellt

"800 Jahre Stadtrechte" – zu diesem Jubiläum hat die Stadt Geseke eine Publikation zur Geschichte Gesekes verfassen lassen. Etwa 70 Autoren verschiedenster Fachrichtungen haben in dem auf zwei Bände ausgelegten Werk zusammen mit den Herausgebern Dr. Detlef Grothmann & Evelyn Richter die Geschichte der früheren kurkölnischen Hellwegstadt im Herzogtum Westfalen von ihren vorstädtischen Anfängen bis zur Gegenwart erarbeitet.

FOTO: Prof. Dr. Wilfried Reininghaus, Bürgermeister Dr. Remco van der Velden, Stadtarchivarin Evelyn Richter und Dr. Detlef Grothmann freuen sich über den ersten Band der Geseker Stadtgeschichte, der passend zum Stadtjubiläum erscheint.

Bürgermeister Dr. Remco van der Velden stellte am 22. Juni 2017 offiziell das erste Buch der Stadtgeschichte Geseke im Sitzungssaal des Alten Rathauses in Geseke vor. Viele Autoren, Ehrenbürgermeister Franz Holtgrewe, Vertreter aus der Verwaltung und Politik sowie Geschichtsinteressierte Bürgerinnen und Bürger folgten, trotz des schwül-heißen Wetters, der Einladung zur Präsentation. "Ich freue mich, dass wir bereits zum zweiten Mal in kurzer Zeit der historische Mittelpunkt Westfalens sind", begrüßte Bürgermeister Dr. Remco van der Velden die rund 100 Besucher im Sitzungssaal und dankte besonders Dr. Detlef Grothmann und Stadtarchivarin Evelyn Richter als Herausgeber der Stadtgeschichte sowie den Autorinnen und Autoren für ihre herausragende Arbeit und der Sparkassen Stiftung -Standort Hier – für die finanzielle Unterstützung.

Die Bemühungen um eine, die gesamte Stadtgeschichte umfassende Aufarbeitung und Publikation hat eine mindestens Jahrzehnte, eigentlich sogar Jahrhunderte währende Vorgeschichte, erläuterte Bürgermeister Dr. van der Velden den Weg von der Idee bis zur Umsetzung des Projektes "Stadtgeschichte". Verschiedenste Anläufe wurden unternommen, 2008 führten dann der heutige Ehrenbürgermeister Franz Holtgewe gemeinsam mit Reiner Köhl und Hubertus Kersting von der Sparkassen Stiftung erste Vorgespräche. Vertreter von Stiftung, Rat und Verwaltung knüpften daraufhin den Kontakt zum Institut für vergleichende Städtegeschichte in Münster, worauf Prof. Dr. Werner Freitag, derzeitiger Leiter des Instituts, in der Ratssitzung im Mai 2010 Realisierungsmöglichkeiten und Kosten verschiedener Stadtgeschichtsprojekte vorstellte. Der Rat der Stadt Geseke beschloss im Juni 2011 eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende und zugleich gut lesbare Stadtgeschichte in Auftrag zu geben. Die Voraussetzungen waren somit geschaffen.

Mit dem Paderborner Historiker Dr. Detlef Grothmann als wissenschaftlicher Bearbeiter und Evelyn Richter als Projektleiterin begannen dann am 01. Januar 2013 die Arbeiten. Fragen über Fragen beginnend mit der Konzeptionierung über die thematische Gliederung bis hin zur Auswahl der Autoren mussten geklärt werden. Diese Grundsatzentscheidungen wurden gemeinsam von Dr. Grothmann und Evelyn Richter mit Unterstützung eines Beirates aus Vertretern der Verwaltung, des Rates, des Kulturausschusses, des Stiftungsbeirates, des Geseker Heimatvereines und einigen Fachhistorikern beschlossen. Die geplante stadtgeschichtliche Veröffentlichung sollte in zwei Bänden, auf ursprünglich ca. 1.200 Seiten der Geschichte Gesekes und seiner Ortschaften, von den ersten Siedlungsspuren bis heute, nachforschen. "Der erste Band hat bereits 800 Seiten und der zweite Band wird nicht minder viele Seiten haben. Wir bewegen uns auf insgesamt rund 1.600 Seite zu. Die Herausgeber – Stadtarchivarin Evelyn Richter hat nach der bedauerlichen und nicht vorhersehbaren Erkrankung des anfänglich alleinigen Herausgebers Dr. Grothmann die redaktionelle Bearbeitung des Projektes ab Mai 2016 allein durchgeführt – haben die Autorinnen und Autoren auf die vorgesehene Länge der Beiträge hingewiesen und versucht diese entsprechend zu kürzen. Aber die Autorenbeiträge waren so gut, dass Kürzungen nur schwerlich möglich waren", so Bürgermeister Dr. van der Velden. "Als Autoren konnten wir sowohl renommierte Fachhistoriker als auch engagierte Laienhistoriker gewinnen. Diese sind hervorragend durch unser Archiv und dem wissenschaftlichen Bearbeiter Dr. Grothmann betreut worden".

Bereits im Jahr 2013 wurden, um den Autoren, die mehrheitlich nicht in Geseke wohnen, die Recherchearbeit zu erleichtern, durch das Stadtarchiv alle – bis dahin nur in Papierform vorhandenen – Findbücher des Altbestandes des Stadtarchivs, ältere Sachthematische Inventare, die von Dr. Alfred Bruns 1996 als Manuskript vorgelegte dreibändige lokalgeschichtliche Quellensammlung, die zeitlich bis ca. 1803 reicht, sowie ältere, schwer zu bekommende lokalgeschichtliche Literatur, die Inhaltsverzeichnisse der Geseker Heimatblätter seit 1926 und anderes mehr, eingescannt, durchsuchbar gemacht und auf der Homepage der Stadt Geseke eingestellt. Dort konnten die Autoren nach Eingabe eines Kennwortes nach dem für ihr jeweiliges Thema relevanten Archivalien bzw. Quellenabschriften im Geseker Stadtarchiv recherchieren. Ein Autorentreffen der besonderen Art fand im März 2014, auf Anregung und mit Hilfe von Dr. Gunnar Teske, Mitautor und Referent im LWL-Archivamt für Westfalen, in den Konferenzräumen der Sparkasse Geseke statt. Neben den Autoren waren auch Referenten aus den verschiedenen westfälischen Archiven eingeladen, in denen Geseker Geschichte betreffende Bestände lagern. Zur Tagung waren für das Landesarchiv NRW, Abt. Westfalen, Dr. Mechthild Black-Veldtrup und Dr. Thomas Reich, für das Archiv des Landschaftsverbandes und die Westfälischen Adelsarchive Dr. Gunnar Teske, für die Stiftung Westfälisches Wirtschaftsarchiv in Dortmund Klaus Pradler, für das Landeskirchliche Archiv der Evangelischen Kirchengemeinde von Westfalen in Bielefeld Wolfgang Günther und für das Erzbistumsarchiv in Paderborn Dr. Arnold Otto gekommen. Beatrix Pusch, Leiterin des Kreisarchivs Soest, übermittelte eine schriftliche Zusammenstellung der in Frage kommenden Bestände. Die eigens für die Tagung erarbeiteten Zusammenstellungen der besonders ergiebigen Bestände und einzelnen Aktengruppen für die Geseker Geschichtsschreibung sind auf der Homepage der Stadt Geseke zugänglich gemacht worden und stehen seitdem nicht nur den Autoren, sondern auch allen anderen Archivbenutzern im Lesesaal des Geseker Stadtarchivs in Papierform zu Verfügung.

"Die Autoren haben durch die exzellente Betreuung durch die beiden Herausgeber und der Hilfe der verschiedenen westfälischen Archive auf jede Frage eine Antwort erhalten. Vielen Dank noch einmal an Dich, liebe Evelyn, und an Sie, Herr Dr. Grothmann, für Dein bzw. Ihr Engagement. Und Dank an die vielen Geseker, die aus ihren privaten Sammlungen oder aus Familienbesitz Quellen, insbesondere alte Fotografien und Ansichtskarten, zur Verfügung gestellt haben. Stellvertretend für alle privaten Bildgeber bedanke ich mich heute bei Thomas Klages, der im besonderen Maße Reproduktionen aus seiner privaten Sammlung historischer Ansichtskarten erlaubte. Vielen Dank auch an die Westfälischen Archive, die unsere Autoren in besonderem Maße unterstützt haben".

Wie soll das Werk veröffentlicht werden – gedruckt in einer Druckerei und Selbstverlag durch die Stadt Geseke oder sollte ein Verlag mit ins Boot geholt werden? Diese Frage wurde im Beirat diskutiert und man kam zu der Auffassung, dass das Buch gemeinsam mit einem Verlag veröffentlicht werden sollte. "Ich freue mich, dass wir gemeinsam mit dem Aschendorff Verlag aus Münster unsere Stadtgeschichte auflegen. Dafür sprachen nicht nur wirtschaftliche Gründe, sondern vor allem dessen Renommee, das Verlagsprogramm und seine Präsenz im Westfälischen Raum", so Bürgermeister Dr. Remco van der Velden und begrüßte Dr. Dirk Friedrich Paßmann, Verlagsleiter Buch vom Aschendorff Verlag, zur Buchpräsentation. Mit dem Zitat des verstorbenen Bundeskanzlers a.D. Dr. Helmut Kohl "Wer die Vergangenheit nicht kennt, kann die Gegenwart nicht verstehen und die Zukunft nicht gestalten", übergab Bürgermeister Dr. Remco van der Velden das Wort an Dr. Dirk Friedrich Paßmann.

"Ich freue mich, dass das erste Buch der Stadtgeschichte just in Time zum Jubiläum erscheint. Geseke hat eine reichhaltige Geschichte, die von renommierten historischen Wissenschaftlern als auch versierten Regionalhistorikern sowohl mit wissenschaftlichem Anspruch als auch mit Bodenständigkeit aufgearbeitet worden ist. Das ist etwas ganz besonderes". Dr. Paßmann bedankte sich im Namen des Verlages ebenfalls bei den Autoren und vor allem bei Stadtarchivarin Evelyn Richter für die Unterstützung der Autoren, die Beiträge mit interessanten Bildern zu bereichern.

Im Rahmen der Buchpräsentation trug Prof. Dr. Wilfried Reininghaus, Erster Vorsitzender der Historischen Kommission für Westfalen und einer der Autoren im zweiten Band der Geseker Stadtgeschichte, zu dem Thema Geschichtsschreibung in und über Geseke seit dem späten 17. Jahrhundert vor. "Geseke war immer wieder Gegenstand einer auf dem Ort bezogenen Geschichtsschreibung, letztlich zeigt sich ein bis heute aufgezeigter Kontinuitätsstrang. Es gibt bereits einige kürzere oder längere Gesamtdarstellungen zur städtischen Geschichte, denn Geseke war und ist reich gesegnet mit Autoren, die sich mit ihr auseinandersetzen. Die früheren stadtgeschichtlichen Arbeiten vermitteln eine Vorstellung davon, was man in Geseke und über Geseke im Laufe der Jahrhunderte wusste, wie man die städtische Vergangenheit bewertete und wie man sie im Bezug setzte zur eigenen Gegenwart. Mittelbar landen wir also doch beim Thema "Identitätsstiftung durch Geschichte", nun aber nicht abgehoben, sondern sehr konkret am Beispiel einzelner Autoren". Prof. Dr. Reininghaus referierte über die Autoren Jodocus oder Jost Mattenklo(i)dt, Laurentz Reen, Heinrich Kampschulte, August Löhers, Adolf Viedenz, Dr. med. Adolf Schupmann, Johann Schupmann, Sanitätsrat Dr. Xaver Schuppmann, Dr. Dr. Dr. Josef Lappe sowie über das 1952 herausgebrachte "Fest- und Heimatbuch" von Stadtdirektor Konrad Pohlmeier, das eine Sammlung einschlägiger Texte von Kampschulte, Schupmann, Lappe, Kaiser und Hillenkamp sowie der Landeshistoriker Rothert und Hömberg enthielt. Mit einer Umschau zur Geschichtsschreibung in und über Geseke endete der Vortrag von Prof. Dr. Reininghaus. "Für die Zeit nach 1952 wären weitere größere und kleinere Werke zu nennen, die sich mit der Geseker Geschichte befassen, z.B. die vielen informativen Aufsätze von Pfarrer Walter Wahle oder Ulrich Löers Beitrag zum Stift in der renommierten Reihe der Germania Sacra. Aber eine umfassende Stadtgeschichte, die allen Aspekten des kommunalen Lebens gerecht wird, wird erst heute präsentiert. Sie berücksichtigt vor allem auch die Ortsteile, die nach der Kommunalreform zu Geseke kamen. Den Autorinnen und Autoren, die am Zustandekommen dieser beiden Bände mitwirkten, sollte bewusst sein, dass sie in der Tradition früherer Geschichtsschreiber stehen. Geseke scheint ein gutes Pflaster für Geschichtsschreibung zu sein!", so Prof. Dr. Wilfried Reininghaus.

Der erste Band bietet Beiträge zu den naturräumlichen Grundlagen sowie zur der Vor- und Frühgeschichte vom Mittelalter bis zur Gegenwart sowie kurze Einzeldarstellungen der historischen Entwicklung der heutigen Ortsteile von Geseke. Das Buch ist ab sofort zum Preis von 24,90 € über jede Buchhandlung – in Geseke also bei der Buchhandlung Berg – zu beziehen.

Torben Vogt am Flügel umrahmte die Veranstaltung musikalisch mit den Titeln Summer (Joe Hisashi), Forrest Gump (Alan Silvestri) und Chariots of fire (Vangelis).

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