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Beruf&Bildung

Ausbildung in der Altenpflege muss ausgebaut werden

Tag der Pflege im Hotel Aspethera in Paderborn
Tag der Pflege im Hotel Aspethera in Paderborn

Diözesan-Caritasverband Paderborn und Freie Wohlfahrtspflege NRW mahnen Erhöhung der Finanzierung von Altenpflegeschulen an.

Paderborn(cpd). Die Anzahl an Pflegebedürftigen steigt, gleichzeitig steigen auch die fachlichen Anforderungen an das Pflegepersonal. Die Freie Wohlfahrtspflege NRW und der Diözesan-Caritasverband Paderborn als ihr Mitglied warnen vor einem Fachkräftemangel in der Pflege. Während die Zahl der Pflegebedürftigen und damit der Bedarf an Pflegefachkräften steigt, stehen dem Ausbildungsmarkt in den nächsten Jahren erheblich weniger Schulabgänger zur Verfügung. Damit sich auch in Zukunft genügend Menschen für eine Ausbildung in der Pflege interessieren, fordert die Freie Wohlfahrtspflege von der Politik gesicherte Rahmenbedingungen und eine auskömmliche Finanzierung der Pflegeausbildung.

Denn die Finanzierung sei nicht ausreichend, kritisiert Brigitte von Germeten-Ortmann, Abteilungsleiterin Gesundheits- und Altenhilfe beim Diözesan-Caritasverband Paderborn. "Die Qualität der Ausbildung kann in der Altenpflege kann derzeit nur gewährleistet werden, weil die Träger sich über das Maß hinaus engagieren." Die seit über 20 Jahren nicht angepasste, sogar abgesenkte Landesförderung mit 280 Euro pro Teilnehmer und Monat decke die notwendigen Ausgaben in der Altenpflegeausbildung nicht. Nötig wären rund 490 Euro. "Sollte der Betrag nicht angemessen erhöht werden, stehen Träger von Fachseminaren für Altenpflege vor der Entscheidung, ihre Schule zu schließen. Das würde die gute pflegerische Versorgung in NRW deutlich gefährden", sagt Brigitte von Germeten-Ortmann. Zum Vergleich: Die Krankenkassen als Kostenträger der Gesundheits- und Krankenpflegeausbildung finanzieren in etwa doppelt so viel pro Ausbildungsplatz. Die Freie Wohlfahrtspflege in NRW bildet in ihren rund 2600 Diensten und Einrichtungen und 115 Altenpflegeschulen pro Jahr rund 13.000 Pflegekräfte aus. Mehr als 3000 Auszubildende sind es in den zehn Fachseminaren für Altenpflege im Erzbistum Paderborn.

Auf eine weitere Verschärfung der Situation im Pflegebereich wies auch Eva Maria Müller vom Diözesan-Caritasverband beim "Tag der Pflege" vor rund 80 Pflegekräften im Hotel Aspethera in Paderborn hin. Teils würden schon Kopfpauschalen für Pflegepersonal ausgesetzt, sagte sie bei der Tagung unter dem Motto "Yes, we can care". Vor allem die "desolate Finanzierung" der Schulausbildung in der Altenpflege müsse behoben werden. Angesichts eines drohenden Pflegenotstandes sei es zudem wichtig, die Pflegekräfte für die eigene Gesunderhaltung zu sensibilisieren, sagte der stellvertretende Diözesan-Caritasdirektor, Meinolf Flottmeier. Der Diözesan-Caritasverband wolle Pflegekräfte bei einem verantwortungsvollen Umgang mit der eigenen Gesundheit unterstützen. Zu mehr Achtsamkeit im Umgang mit sich selbst leitete die Pflegekräfte Prof. Dr. Wolfgang Matthias Heffels an, Professor für Ethik und Erziehungswissenschaft an der Katholischen Hochschule NRW in Köln. In vier Foren übten die Pflegekräfte dies unter Anleitung praktisch ein.

Unter dem Motto "Wir gestalten die Pflege der Zukunft" finden vom 12. bis zum 26. Mai im Erzbistum Paderborn und in ganz NRW eine Vielzahl an Veranstaltungen zur aktuellen Situation in der ambulanten, teilstationären und stationären Pflege statt. Veranstaltungshinweise, die Forderungen der Freien Wohlfahrtspflege NRW zum Internationalen Tag der Pflege 2017 und das Positionspapier der Freien Wohlfahrtspflege zur Sicherung und Weiterentwicklung der Altenpflegeausbildung in NRW gibt es unter: www.wir-fuer-sie-in-nrw.de

Foto: Setzen sich für Pflegekräfte beim “Tag der Pflege” im Hotel Aspethera in Paderborn ein (v. l.): Leonie Jedicke (Diözesan-Caritasverband), Angela Schwemin (Aromatologin und Masseurin, Dortmund), Michael Rieck (Personal Coach, Legden, Kreis Borken), Gabriele Lüttig (Supervisorin, Bad Driburg), Nicole Opiolka, Meinolf Flottmeier (beide Diözesan-Caritasverband), Prof. Dr. Wolfgang Matthias Heffels (Köln) und Eva Maria Müller (Diözesan-Caritasverband). ©cpd / Jonas

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