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Auto&Verkehr

TÜV NORD Frühlingstipps

Zehn hilfreiche Tipps

Paderborn. Steigende Temperaturen, die Rückkehr der ersten Störche nach Deutschland und ein Blick auf den Kalender verraten: Der Frühling ist da. Neben Autofahrern freuen sich besonders auch Motorradfans auf wärmere und hellere Tage.

TÜV NORD in Paderborn gibt zehn hilfreiche Tipps, wie Fahrzeughalter jetzt sicher und unbeschwert durch den Verkehr kommen.

1. Oldtimer jetzt mit H- und Saisonkennzeichen

Gute Nachrichten für Oldtimer-Fans: Künftig können H- und Saisonkennzeichen kombiniert werden. Dies hat der Bundesrat im Februar beschlossen. Die neue Regelung erlaubt es Besitzern von Oldtimern mit H-Kennzeichen, ihr Fahrzeug auch für einen bestimmten Zeitraum zwischen zwei und elf Monaten anzumelden. "So fällt die ohnehin geminderte Kfz-Steuer nur für die Zeit an, in der der Wagen tatsächlich genutzt wird", erläutert Michael Schlüting, Leiter der TÜV-STATION Paderborn 1 (An der Talle).

Mit einem H-Kennzeichen werden in Deutschland seit 1997 Pkw, Motorräder und andere Fahrzeuge als "kraftfahrzeugtechnisches Kulturgut" ausgezeichnet. Für solche gilt oftmals eine geringere Kfz-Steuer. Um ein H-Kennzeichen beantragen zu können, braucht man ein Oldtimergutachten gemäß § 23 StVZO. Für dieses muss das Fahrzeug allerdings einige Voraussetzungen erfüllen: "Die Erstzulassung muss mindestens 30 Jahre zurückliegen. Des Weiteren wird ein gepflegter originaler oder originalgetreuer Zustand vorausgesetzt", weiß Schlüting. "Ist das der Fall, gilt das Fahrzeug als historisch erhaltenswert". Das Gutachten kann von TÜV NORD erstellt werden.

2. So geht die richtige Lackpflege

Wenn die Tage wärmer werden, haben Autohalter besonders mit ihnen zu kämpfen: Flecken von Vogelkot, Insekten und Baumharzen sehen nicht nur unschön aus, sie können auch dem Lack schaden. "Unter den Flecken können feinste Risse im Lack entstehen. Die oberste Lackschicht kann quellen und mürbe werden", erklärt Michael Schlüting, Leiter der TÜVSTATION Paderborn. Vogelkot ist dabei besonders lackschädigend und sollte möglichst sofort mit Wasser entfernt werden. "Harze, Insekten und Vogelkotreste entfernt man am besten mit speziellen Reinigungsmitteln", so der TÜV-Experte. "Denn Hausmittel und scharfe Reiniger hinterlassen schnell Spuren oder Schäden am Lack." Um Problemen mit hartnäckigen Flecken vorzubeugen, empfiehlt der Fachmann eine regelmäßige Lackpflege: "Auf Oberflächen, die regelmäßig gereinigt, ausgebessert, poliert und versiegelt werden, kann sich Schmutz nicht so gut festsetzen wie auf ungepflegtem Lack." Die regelmäßige Lackpflege erhält außerdem den Wert des Wagens.

3. Notrad, Repair-Kit oder Ersatzrad – was ist sinnvoll?

Wer mit seinem Wagen längere Fahrten plant, zum Beispiel in die Natur oder in den Osterurlaub, sollte sich von Anfang an auf eine mögliche Reifenpanne einstellen. Ein Notrad, ein Repair-Kit oder ein Ersatzrad können da schnelle Abhilfe leisten. Was ist jedoch der Unterschied zwischen diesen drei Schnellhelfern? "Heutzutage verzichten viele Hersteller auf ein sperriges und schweres Reserverad im Auto. Stattdessen findet sich im Kofferraum häufig ein sogenanntes Notrad", weiß Michael Schlüting, Leiter der TÜV-STATION Paderborn 1 (An der Talle). "Das Notrad ist kleiner und leichter als gewöhnliche Räder. So nimmt es weniger Platz ein und das geringere Transportgewicht hilft, Sprit zu sparen", erklärt Schlüting. Im Falle einer Reifenpanne dient das Notrad allerdings ausschließlich der Fahrt zur nächsten Werkstatt. "Mit dem Notrad darf man nicht länger als nötig fahren. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 80 km/h", weiß der TÜV-Experte, "sonst kann es zu Schäden an der Achse kommen." Schnelle Abhilfe leisten auch modellspezifische Reparatur-Kits, die einige Autohersteller anstelle eines Not- oder Ersatzrads anbieten. Allerdings können diese nur bei kleineren Rissen oder Löchern bis sechs Millimeter Durchmesser zur temporären Wiederherstellung des Reifens eingesetzt werden. Auch hierbei muss das nächste Ziel eine Werkstatt sein. "Bei Fahrten ins Ausland ist das vollwertige Ersatzrad deshalb die sicherste Alternative", empfiehlt Schlüting. Damit lassen sich Werkstattsuche, längere Wartezeiten und zusätzliche Kosten vermeiden und die Reise kann nach einem schnellen Reifenwechsel an Ort und Stelle fortgesetzt werden.

4. Zeit für Sommerreifen

Von "O bis O": – So lautet eine bekannte Formel für die Zeit, in der mit Winterreifen gefahren werden sollte. Gemeint ist der Zeitraum Oktober bis Ostern. "Spätestens wenn die Außentemperatur dauerhaft über 7 Grad Celsius liegt, sollte man auf Sommerreifen umsteigen", weiß Michael Schlüting, Leiter der TÜV-STATION Paderborn 1 (An der Talle). Denn im Gegensatz zu Winteroder Ganzjahresreifen sind die Fahreigenschaften von Sommerreifen gezielt auf die warme Jahreszeit ausgelegt. Sie sorgen für einen niedrigen Spritverbrauch, kürzere Bremswege und eine höhere Fahrstabilität – vorausgesetzt die Reifen verfügen über genügend Luftdruck und die richtige Profiltiefe. "Dabei ist zu beachten, dass der Gesetzgeber eine Profiltiefe von mindestens 1,6 Millimeter verlangt", so der TÜV-Experte. Die Winterreifen sollten an einem trockenen und kühlen Ort, aufgehängt oder gestapelt, aufbewahrt werden. Übrigens: Beim Abmontieren empfiehlt es sich, die Reifen mit Kreide zu markieren, um sie im Winter wieder an richtiger Stelle einzusetzen. Die meisten Werkstätten nutzen hier Buchstabenkürzel wie "HL" für hinten links oder "VR" für vorne rechts.

5. Gewappnet gegen Pollen

Frühlingszeit ist Pollenzeit, Allergiker können jedoch aufatmen, wenn sie folgende Tipps beachten: "Eine Klimaanlage mit Pollen- oder Aktivkohlefilter verhindert das Eindringen von Pollen ins Fahrzeug und hält den Großteil der Staubpartikel vom Innenraum fern", erklärt Michael Schlüting, Leiter der TÜVSTATION Paderborn 1 (An der Talle). Um ihre Funktion einwandfrei zu erfüllen, müssen die Filter jedoch sauber sein. Denn besonders im Laufe des Winters setzen sich dort Staub, Ruß und Feuchtigkeit ab, die zur Vermehrung von Pilzen und Bakterien beitragen. Deshalb sollte der Innenraumfilter regelmäßig ausgetauscht werden. "Nach einem Jahr oder 15.000 Kilometern empfehle ich einen Filterwechsel", sagt Schlüting. Wer den Innenraum seines Wagens zusätzlich regelmäßig lüftet, von Ballast befreit und gründlich reinigt, kann sich auf einen unbeschwerten Autofrühling freuen.

6. Hochzeitslaune bei den Steinmardern gefährdet Autos

Die wärmenden Sonnenstrahlen locken nicht nur die Menschen an die frische Luft. Auch für den Steinmarder ist das Frühjahr die richtige Zeit, um auf Brautschau zu gehen. Deshalb sollten Autofahrer besonders vorsichtig sein: "Die Mardermännchen sind jetzt unterwegs und machen beim Markieren ihrer Reviere auch vor dem gemütlich warmen Motorraum eines Autos nicht halt", Michael Schlüting, Leiter der TÜV-STATION Paderborn 1 (An der Talle). "Stößt ein Mardermännchen nun auf die Markierung eines Konkurrenten, wird es aggressiv und beißt in alles, was ihm vor die Zähne kommt." Deutschlandweit werden jährlich rund 15.000 Schäden an Kabeln und Schläuchen im Auto durch die Raubtiere erfasst. Da viele Marderschäden jedoch nicht als solche erkannt werden, ist die Dunkelziffer vermutlich um ein Vielfaches höher. "Oft sind frische Lackschäden im Bereich der Motorhaube ein Hinweis auf einen liebestollen Marder", weiß Schlüting. "Aber grundsätzlich kann es nicht schaden, hin und wieder einen Blick in den Motorraum zu werfen und nach verräterischen Spuren Ausschau zu halten. Denn wenn der Steinmarder zum Beispiel die Bremsschläuche erwischt, ist das nicht nur ärgerlich, sondern lebensgefährlich."

7. Achtung: Die Motorräder sind wieder unterwegs

Mit dem Frühling beginnt auch die Motorradsaison. Der Saisonstart bedeutet aber auch wieder vermehrt Unfälle – oft mit schweren Verletzungen und Toten. "Wenn die Zweiräder wieder aus dem Winterschlaf erwachen, heißt es für alle Verkehrsteilnehmer: besonders aufpassen", weiß Michael Schlüting, Leiter der TÜV-STATION Paderborn 1 (An der Talle). Biker müssen sich erst wieder an ihre Maschinen gewöhnen, das richtige Gefühl und die nötige Kondition entwickeln. Autofahrer hingegen müssen wieder damit vertraut werden, dass da Verkehrsteilnehmer sind, die weniger gut geschützt, schlechter zu sehen sind und schneller als sie beschleunigen. "Deshalb gilt es, sich vorsichtig aneinander zu gewöhnen, besonders aufmerksam zu sein und anfangs lieber ein Überholmanöver weniger zu machen", appelliert Schlüting.

8. Lärm im Straßenverkehr: Warum dürfen Motorräder lauter sein als Autos?

Motorradlärm wird von betroffenen Dritten oft als große Belastung empfunden – denn Lärm ist nicht nur lästig, sondern macht bekanntlich auch krank. Deshalb hat der Gesetzgeber Grenzwerte für den Lärmpegel von Fahrzeugen festgelegt. Während für Pkw seit 1996 ein Lärmgrenzwert von 74 Dezibel (dB) gilt, liegt dieser bei Motorrädern, die nach dem 1. Oktober 1995 zugelassen wurden, bei 80 dB. Warum dürfen Zweiräder jedoch lauter sein als Autos? "Dafür gibt es mehrere Gründe", sagt Michael Schlüting, Leiter der TÜV-STATION Paderborn 1 (An der Talle). "Aufgrund der Konstruktion eines Motorrads ist eine wirksame Schalldämpfanlage wie bei einem Auto einfach nicht gegeben. Motorräder haben außerdem viel höhere Drehzahlen als Pkw, sodass sie entsprechend mehr Lärm verursachen." Wenn Fahrzeuge widerrechtlich technisch verändert wurden, werden zulässige Lärmpegel leicht überschritten. "Wer Geldstrafen vermeiden und seine Mitmenschen schonen möchte, sollte sich beim Tuning beraten lassen", rät Schlüting. Tuningberatung gibt es an allen Stationen von TÜV NORD.

9. Helm abnehmen oder nicht: Richtige Reaktion bei einem Motorradunfall?

Erste Hilfe bei verunglückten Motorradfahrern ist für viele Verkehrsteilnehmer mit vielen Fragezeichen verbunden. "Die Grundprinzipien wie die Absicherung der Unfallstelle und der Notruf 112 oder im schlimmsten Fall Wiederbelebungsmaßnahmen gelten weiterhin", erklärt Michael Schlüting, Leiter der TÜV-STATION Paderborn 1 (An der Talle). Doch es gibt einige Besonderheiten: "Die wichtigste Frage ist die nach dem Helm, denn jeder zehnte verunglückte Biker hat Verletzungen im Halswirbelbereich." Dieser muss immer abgenommen werden, wenn die verunglückte Person bewusstlos ist. "Die Gefahr einer Erstickung ist weit größer als die einer weiteren Verletzung der Halswirbelsäule", so der Stationsleiter. Dafür müssen Kopf und Hals stabil gehalten werden und dürfen sich möglichst nicht bewegen. Sind mehrere Personen am Unfallort, sollte der Helm unbedingt zu zweit entfernt werden. Im Anschluss gilt es, den Verunfallten vorsichtig in die Seitenlage zu bringen. "Wenn das Opfer ansprechbar ist, sollte man den Helm nicht abnehmen. "Wichtig ist dann, dass der Bewusstseinszustand durchgängig überprüft wird", so Schlüting.

10. Wo dürfen Motorräder parken?

Autofahrer ärgern sich, wenn Motorräder ihnen die Parkplätze nehmen – doch rechtlich gesehen, müssen Biker so handeln. "Wer seine Maschine auf dem Gehweg parkt, riskiert einen Strafzettel", weiß Michael Schlüting, Leiter der TÜV-STATION Paderborn 1 (An der Talle). Laut StVO dürfen Motorräder wie Pkw nur in ausgezeichneten Parkflächen stehen. "Viele Gemeinden akzeptieren falschparkende Motorräder zugunsten freier Parkflächen, solange sie Fußgänger und Radfahrer nicht behindern", weiß Schlüting. "Doch das Risiko eines Knöllchens bleibt." Auch wo Parkuhr, Parkausweis oder Parkschein erfordert werden, sind Motorräder den Pkw gleichgestellt. "Wer einen Parkschein am Bremshebel einklemmt oder auf die Maschine klebt, sollte ihn sicherheitshalber fotografieren, da er nicht vor Wetter und Diebstahl geschützt ist", rät der TÜVExperte.

Über die TÜV NORD GROUP

Die TÜV NORD GROUP ist mit über 10.000 Mitarbeitern einer der größten technischen Dienstleister. Mit ihrer Beratungs-, Service- und Prüfkompetenz ist sie weltweit in 70 Ländern aktiv. Zu den Geschäftsbereichen gehören Industrie Service, Mobilität, IT und Bildung. Mit Dienstleistungen in den Bereichen Rohstoffe und Aerospace hat der Konzern ein Alleinstellungsmerkmal in der gesamten Branche. Leitmotiv: "Excellence for your business." Mehr Informationen finden Sie unter: www.tuev-nord.de

Fotos: TÜV NORD

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