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Höxter

Medizinische Exzellenz seit 40 Jahren: Knappschafts-Klinik Bad Driburg gut aufgestellt.

Bei der Festveranstaltung zum 40. Geburtstag der Klinik am 27. Januar (v.l.)
Bei der Festveranstaltung zum 40. Geburtstag der Klinik am 27. Januar (v.l.)

Bad Driburg. Im Rahmen eines Festaktes beging die Knappschafts-Klinik am 27.01.2017 ihr Klinikjubiläum. Die Begrüßung der rd. 80 Gäste aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Gesundheitswesen erfolgte durch Bettina am Orde, die Erste Direktorin der Deutschen Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See (kurz: DRV KBS).

Die effektive Arbeit, die in der Klink als eine der ältesten Einrichtungen geleistet werde, stellte Bettina am Orde heraus und lobte die sektorenübergreifende Zusammenarbeit mit den akutkardiologischen Abteilungen zuweisender Krankenhäuser. Sie dankte allen Mitarbeitern und der Klinikleitung "Sie haben dieses Flaggschiff nicht nur auf Kurs gehalten, sondern darüber hinaus Flexibilität und Innovationsbereitschaft bewiesen."

Moderiert wurde der Festakt durch Matthias Veit, Pressesprecher des Sozialverbandes NRW und davor für den WDR tätig. Die Paderborner Gruppe "moreclassic" bezauberte die Gäste zwischen den Festreden mit klassischen Werken und bekannter Filmmusik.

"Nun können wir auf 40 Jahre gewissenhafte, verantwortungsvolle und engagierte aller Mitarbeiter zum Wohle der Patienten zurückschauen." sagte Ludwig Ladzinski, Vorsitzender des Ausschusses für Eigenbetriebe der DRV KBS, als einer der ersten Gratulanten. Die moderne Rehabilitationsklinik für kardiologische Rehabilitation habe in den vergangenen Jahrzehnten Maßstäbe gesetzt, so Ladzinski.

Weitere Grußworte erfolgten durch Landrat Friedhelm Spieker und Bürgermeister Burkhard Deppe, die die Bedeutung des Kreises Höxter und des Moor- und Mineralheilbades Bad Driburg als Gesundheitsstandort hervorhoben. "Wer baut, schafft Zukunft." zitierte Landrat Spieker eine Spruchweisheit. Die Knappschafts-Klinik habe dies nach dem Bau der Klinik vor 40 Jahren eindrucksvoll bewiesen. "Der hohe Qualitätsanspruch gehört zu den Markenzeichen der Klinik." lobte der Landrat. "Es ist ein Glück für Bad Driburg, eine solche Einrichtung in der Stadt zu haben. Die Leistungsdaten der Knappschafts-Klinik seien mehr als beeindruckend.", sagte Bürgermeister Deppe.

"Quasi als Nachbar" gratulierte Prof. Dr. Stephan Gielen, Chefarzt des Klinikums Lippe, Detmold und zugleich Mitglied des wissenschaftlichen Beirates der Deutschen Herzstiftung. Er ging auf die Zukunft der Reha ein. "Die Vernetzung von stationärer und poststationärer Reha wird zukünftig an Bedeutung gewinnen.", berichtete Prof. Gielen.

In seinem Festvortrag zur Evidenz der kardiologischen Reha stellte Prof. Dr. Bernhard Schwaab fest, dass Reha ohne Zweifel wirkt, aber nur etwa 50 Prozent der Patienten den Weg dorthin finden. Der Chefarzt der Curschmann-Klinik am Timmendorfer Strand überbrachte zu diesem Jubiläum den Glückwunsch des Präsidiums der Deutschen Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauferkrankungen e.V. (DGPR). Wie wirksam kardiologische Reha heute sein kann und wie sie dafür angelegt sein muss, untermauerte der Mediziner an aktuellen Ergebnissen zahlreicher Untersuchungen aus Deutschland und den USA.

Originalsparten mit dem am 31. Januar 1975 der erste Spatenstich für den Neubau erfolgte, Chefärztin Dr. Gabriele Augsten mit ihren Vorgängern Dr. Jürgen Schmalbeck und Dr. Wolfgang Küstner (re) Einen Blick auf die Geschichte der Klinik warfen Chefärztin Dr. Gabriele Augsten und Verwaltungsleiter Alexander Schunicht. Dieser zeigte den Originalsparten mit dem am 31. Januar 1975 der erste Spatenstich für den Neubau durch Rudolf Nickels, dem Vorsitzenden des Vorstandes der Bundesknappschaft, erfolgte. Weitere Namen von damals beteiligten Personen sind auf dem Blatt des Spatens eingraviert, u.a. die vom Landtagsabgeordneten und Oberkreisdirektor Paul Sellmann.

1977 wurde die Knappschafts-Klinik als Kurklinik für Patienten mit rheumatischen Beschwerden, Stoffwechsel-, Herz- und Kreislauferkrankungen eröffnet. Bad Driburg hat als Standort einer knappschaftlichen Reha-Einrichtung eine längere Tradition. Von 1924-1976 betrieb die damalige Ruhr- und dann Bundesknappschaft das Kurheim "Hermann Linke" mit 57 Betten als Vorläufer der bestehenden Klinik.

Die ersten Patienten wurden am 04.01.1977 im Neubau der Klinik mit 241 Betten aufgenommen. " Vier Jahrzehnte Knappschafts-Klinik Bad Driburg stehen für eine stetige Entwicklung medizinischer Rehabilitation, von den Kneippgüssen und Wannenbädern damals hin zu hoch spezialisierter Therapie von Herzpatienten." informierte Chefärztin und Kardiologin Dr. Gabriele Augsten. Im Laufe der Jahrzehnte wechselte die medizinische Ausrichtung. Es entstand ein überregional anerkanntes kardiologisches Kompetenzzentrum für die stationäre Rehabilitation mit 177 Betten.

Der Therapieschwerpunkt ist die erfolgreiche Rehabilitation von Patienten mit Erkrankungen des Herzens, des Kreislaufs, nach Herzinfarkt und Herzoperationen (Bypass- und Herzklappenoperationen). Weitere Schwerpunkte sind Erkrankungen der Gefäße (periphere arterielle Verschlusskrankheit) und Zustand nach Operationen am arteriellen Gefäßsystem. Zudem werden typische Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes mellitus und Niereninsuffizienz mit behandelt.

Die Klinik ist Vertragsklinik und Belegungspartner aller Rentenversicherungsträger und Krankenkassen.

Ein vielseitiges Angebot von Vorsorge- und Präventionsmaßnahmen runden das Programm der Klinik ab, die ihre Behandlungsangebote an neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen orientiert und zugleich einen ganzheitlichen Ansatz verfolgt. Auch ambulante Patienten aus der Region haben die Möglichkeit, vom Know-how des Therapiezentrums zu profitieren und Therapien wohnortnah durchzuführen.

"Meilensteine in der 40-jährigen Geschichte waren die Neuausrichtung der Klinik in Folge vermehrter Behandlungen nach Herz- und Gefäßoperationen und nach Herzinfarkt und die damit verbundene grundlegende Modernisierung und Umgestaltung bei laufendem Betrieb in den Jahren 1996-2001. Heute kommen rund 75 % aller Patienten im Rahmen einer Anschlussrehabilitation bzw. Anschlussheilbehandlung (AHB) unmittelbar nach einem Krankenhausaufenthalt in die Knappschafts-Klinik." berichtete Verwaltungsleiter Schunicht und ergänzte, dass die Klinik mit vielen Einrichtungen, Institutionen, Bildungsträgern und Interessengruppen mit Bezug zum Gesundheitswesen partnerschaftlich verbunden ist. Alle diese Netzwerkpartner unterstützen die Schwerpunktklinik für kardiologische Rehabilitation bei ihrem gesellschaftlichen Auftrag einer optimalen Patientenversorgung. Unabdingbar für den Erfolg der Klinik und für eine umfassende Patientenversorgung ist die Kooperation mit Selbsthilfeverbänden, medizinischen Fachgesellschaften, zuweisenden Krankenhäusern, Nachsorgeeinrichtungen sowie den Rentenversicherungen und Krankenkassen als Kostenträger.

Die Klinik nimmt an verschiedenen Verfahren zur Qualitätssicherung teil und wurde mehrfach für ihre Qualität ausgezeichnet (RAL Gütezeichen Speisenvielfalt und Diäten für ausgezeichnete Speisen- und Beratungsqualität, AHB-Klinik für herzkranke Diabetiker, Selbsthilfefreundliche Rehabilitationsklinik etc.).

Die Klinikentwicklung war in den zurückliegenden Jahren durchweg positiv. So wurden in 2016 rd. 3.000 Patienten stationär behandelt. Zur Reha kommen die Patienten schwerpunktmäßig aus einem Umkreis von 300 km bzw. aus Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Hessen. In den zurückliegenden 40 Jahren wurden rd. 105.000 Patientinnen und Patienten behandelt. Dabei wurden 2.800.000 Behandlungstage geleistet. Die durchschnittliche Verweildauer ging von 35 Tagen (1977) aufgrund von Reformen, dem medizinischen Fortschritt im Gesundheitswesen und einer sektorenübergreifenden Versorgungskette auf 21 Tage (2016) zurück.

Für den Erfolg stehen alle 115 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie sorgen dafür, dass sich schwerkranke Herzpatienten, weg von zu Hause, nach herzchirurgischen Eingriffen, mit oftmals erheblichen Funktionseinschränkungen, wohl und geborgen fühlen.

"Gezieltes, bedarfsgerechtes Training, ganzheitliche Information, engagiertes Zusammenwirken aller am Behandlungsprozess Beteiligter verbunden mit liebevoller Zuwendung für die Patienten" nannte Chefärztin und Kardiologin Dr. Gabriele Augsten als Erfolgsrezept für die Rehabilitation.

Ein Faktor, der zukünftig neue Herausforderungen an die Reha-Klinik stellen wird, ist die demographische Entwicklung in Deutschland. Die geburtenstarken Jahrgänge erreichen das Rentenalter. Die Patienten werden im statistischen Durchschnitt immer älter und immer häufiger dominieren Mehrfacherkrankungen den Behandlungsbedarf. Chronische Erkrankungen nehmen zu. Der medizinische Fortschritt und mehr Operationen im höheren Lebensalter durch verbesserte Techniken werden zu höheren Kosten im Gesundheitswesen und Zuwächsen bei Anschlussrehabilitationen in der Reha-Klinik führen. Weitere Herausforderungen sind die anhaltend niedrige Geburtenrate, veränderte Anforderungen in der Arbeitswelt, Rückgang der Erwerbstätigenzahl in Verbindung mit einem Fachkräftemangel und dies insbesondere in Pflege- und Therapieberufen trotz erhöhter Zuwanderung.

Die Rehabilitation wird allgemein an Bedeutung gewinnen mit dem Zielen die körperliche, berufliche und soziale Leistungsfähigkeit zu erhalten, die individuelle Fähigkeiten und Möglichketen zur Krankheits- und Lebensbewältigung zu stärken.

Zukunftspläne hat die Knappschafts-Klinik Bad Driburg bereits geschmiedet, so werden in den nächsten Jahren die Patientenzimmer modernisiert, Therapiebereiche erneuert und die Diagnostik erweitert. Damit wird die Klinik zukünftig in der Lage sein, sich auf die Versorgung schwerer betroffener, risikoreicherer Herzpatienten aufgrund kürzerer Verweildauern im Krankenhaus und dank der Fortschritte in der Kardiologie einzurichten.

Das medizinische Profil wird weiter geschärft und um klinikspezifische Angebote im Bereich der Kardiologie erweitert (u.a. Reha für Patienten mit Herzunterstützungssystemen).

Foto 1:
Bürgermeister Burkhard Deppe, Landrat Friedhelm Spieker, Klinikleiter Alexander Schunicht, Chefärztin Dr. Gabriele Augsten, Pressesprecher Sozialverband NRW Matthias Veit, Erste Direktorin der KBS Bettina am Orde, Vorsitzender des Ausschusses für Eigenbetriebe der KBS Ludwig Ladzinski, Prof. Dr. Stephan Gielen, Prof. Dr. Bernhard Schwaab

©Sascha Benecke

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