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Umwelt&Energie

Wir können den Pegelstand der Werra nicht erhöhen

Die Nachgiebigkeit der hessischen Behörden bei der Erteilung von Entsorgungsgenehmigungen für den Kalihersteller K+S ist wirkungslos geblieben. Das Unternehmen bringt sich mit seiner Entsorgungspraxis in immer größere Schwierigkeiten.

Die K+S AG berichtet aktuell, dass im Werk Werra erneut die Produktion eingeschränkt werden muss. Die Werra kann wegen ihrer angeblich zu geringen Wasserführung nicht mehr alle Produktionsabwässer aufnehmen. Der Entsorgungsnotstand besteht also fort, obwohl die hessischen Behörden erst im Dezember 2016 erlaubt hatten, die Verpressung von Abwässern in den Untergrund wieder aufzunehmen. Der K+S-Entsorgungsnotstand ist hausgemacht, Ursachen sind ein halsstarriges Management und ein völlig verfehltes Entsorgungskonzept.

Zum einen hat K+S nichts unternommen, um die seit dem Jahre 2000 bekannten gesetzlichen Vorgaben erfüllen zu können. Das Unternehmen hat kompromisslos verweigert, in wirksame Aufbereitungsanlagen zu investieren.

Zum anderen wurden nach 2009 vermehrt feste Abfälle produziert und auf Halden abgelagert. Die Vergrößerung der Haldenoberfläche führt zwangsläufig zu einem ansteigenden Anfall von Haldenlaugen, deren Menge nicht gesteuert werden kann. Sie müssen vorrangig in die Werra eingeleitet werden und verstellen deshalb die Möglichkeit, dort Produktionsabwässer zu entsorgen. Bei Fortsetzung dieses Irrwegs steht zu erwarten, dass sich K+S künftig seiner Abwässer nicht mehr über die Werra entledigen kann.

Da hilft es auch nicht, dass im Wahlkampf regionale Abgeordnete und Bundesminister “der Region” ihre Unterstützung zugesagt haben, denn sie können den Wasserstand der Werra nicht anheben. Die Bundesrepublik kann auch nicht in der EU bleiben wollen und gleichzeitig zum Vorteil der K+S AG die europäischen Verträge aushebeln. Einer solchen “Rosinenpickerei” hat die Bundeskanzlerin (im Falle Großbritanniens) bereits eine Absage erteilt.

Eine Unterstützung der Region könnte allenfalls darin bestehen, das Unternehmen K+S zu Investitionen in ausreichende Aufbereitungsanlagen zu motivieren. Das Beispiel des spanischen Kaliherstellers Iberpotash hat gezeigt, dass solche Anlagen innerhalb von zwei Jahren geplant, beantragt und gebaut werden können.

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