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Buchtipp

So ein Garten steckt voller Geheimnisse

"Vom Winde gesät": Andreas Austilat erzählt von schlauem Rosenkohl, tollen Hochbeeten, den Herausforderungen, ein Reihenhausgärtner zu sein, und kämpft mit Rasen und einer Kompostkiste

Herrlich wie der Autor fast schon komödiant über seine Gartenerlebnisse erzählt. Das ein oder andere Mal findet man sich wieder oder hat im Bekanntenkreis schon einmal eine ähnliche Story gehört. Auch inspirierend für die kommende Gartensaison!

Andreas Austilat
Vom Winde gesät Meine Frau, unser Garten und ich
2015, Originalausgabe. Taschenbuch,
Broschur, 224 Seiten Goldmann
ISBN: 978-3-442-15849-2
€ 8,99 [D] | € 9,30 [A] | CHF 13,50 * (* empf. VK-Preis)
Erschienen am 18. Mai 2015
Foto: Goldmann Verlag

Über den Autor:
Andreas Austilat, geboren 1957, ist stellvertretender Leiter des Ressorts Sonntag beim Tagesspiegel. Regelmäßig erscheint dort seine beliebte Kolumne "Meine Frau, ihr Garten und ich". Er ist verheiratet, hat Sohn und Tochter und lebt in Berlin – wenn er nicht gerade mit dem Wohnwagen unterwegs ist.

Auch wenn Andreas Austilat ein nutzgärtnerisches Kindheitstrauma von zu viel saurem, frisch gepresstem Apfelsaft davongetragen hat: Er liebt den Obst- und Gemüsegarten. Wie gut, dass er und seine Familie in ein Reihenhaus mit Grünfläche gezogen sind. Auch wenn es für Irritationen sorgte, dass seine Frau aus den nicht einmal 300 Quadratmetern (lang, schmal) einen englischen Landschaftsgarten mit verwunschenen Fleckchen machen wollte. In "Vom Winde gesät" erzählt Austilat von all den grünen Turbulenzen als Neugärtner, lernt schlauen Rosenkohl kennen und weiß nun auch genau, welche Rasensorte (natürlich die teuerste) auf seinem Schattengrundstück wächst. Das vergnügliche Buch für Gärtner und alle, die Gärtnerfreunde haben, erscheint bei Goldmann.

Die Wunderwerke des Kompostierens und böse Schwarzkiefern

Was denken Sie? Wie sah die erste Aktion von Andreas Austilat als stolzer Gartenbesitzer aus? Er hat ein Loch gegraben. Das musste sein, "einfach so, weil es ja jetzt meine eigene Erde war, weil es mir keiner verbieten konnte". Klar war auch, dass die Gartenanfänger einiges lernen mussten. Das fing bei den Empfindlichkeiten der Nachbarn an (sehr wichtig) und hörte bei den Wunderwerken des Kompostierens auf. Dazwischen tummelten sich Birnbäume mit Stress und kranken Blättern, widerspenstige österreichische Schwarzkiefern mit ellenlangen Pfahlwurzeln, sensible Birken (Flachwurzler), ein wundervolles Hochbeet mit unbeschreiblich köstlichen Salaten und Erdbeeren, die Aromafeuerwerken glichen.

Pflanzen sind pfiffige Überlebenskünstler und schlau wie Rosenkohl

Gelernt hat Austilat also vieles und ist nachhaltig begeistert von der Pfiffigkeit vieler Pflanzen, ihrer Fähigkeit, auch unter widrigsten Bedingungen irgendwie zu überleben, und natürlich ihrer Schlauheit. Schlau wie z. B. der Rosenkohl: Er registriert, wenn Parasiten ihre Eier an den Blättern befestigen und produziert daraufhin einen Duftstoff, der Schlupfwespen anlockt. Die benutzen die angeklebten Parasiteneier als lebende Brutkästen für den eigenen Nachwuchs. Hört sich nach einer üblen Fortsetzung von "Alien" an, funktioniert aber.

Von Samentütchen, Überraschungseiern, mumifiziertem Kompost und Kalialaun

Heute wird das Ehepaar Austilat übrigens unruhig, wenn im Vorfrühling die ersten Schneeglöckchen sprießen, und Austilat lächelt darüber, dass die ersten bunten Samentütchen im Kassenbereich für seine Frau ungefähr das sind, "was Überraschungseier für Sechsjährige bedeuten". Und dass der Thermokomposter den Abfall leider nie in Gold, also Humus, verwandelt, sondern alles feinsäuberlich wie in einer ägyptischen Grabkammer konserviert – geschenkt. Dafür weiß Austilat genau, was er tun muss, wenn der Hortensie der Boden nicht sauer genug ist: ein paar Löffel Kalialaun im Frühjahr – und sie blüht wieder prachtvoll in Blau und macht glücklich.

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