Das NRW-Umweltministerium hat heute Morgen in einer Pressemitteilung den Fund von DNA-Spuren eines Wolfes in NRW mitgeteilt
"In Deutschland genießt der Wolf den höchst möglichen Schutzstatus nach dem Bundesnaturschutzgesetz. Die Jagd auf Wölfe ist daher verboten. Er wurde im 19. Jahrhundert in nahezu allen Regionen vor allem durch menschliche Bejagung stark dezimiert, in West- und Mitteleuropa fast vollständig ausgerottet. Seit Ende des 20. Jahrhunderts steht der Wolf unter internationalem Schutz und die Bestände erholen sich teilweise. In Deutschland sind aktuell (Stand Oktober 2014) 34 Wolfsrudel oder – paare bestätigt."
Dr. Matthias Kaiser, Leiter der Arbeitsgruppe "Wolf" im Landesumweltamt (LANUV NRW)
"Wölfe werden in Deutschland nicht von Menschen angesiedelt, wie es etwa mit dem Biber in der Eifel oder mit dem Maifisch im Rhein geschehen ist. Sie erobern sich ihre Lebensräume ohne menschliche Hilfe zurück und wandern etwa aus Polen nach Deutschland ein. In den letzten 60 Jahren gab es immer wieder Belege von eingewanderten Wölfen, inzwischen haben sich aber eigene Populationen in mehreren Bundesländern etabliert, so etwa auch in Niedersachsen. Wir gehen daher derzeit davon aus, dass eine dauerhafte Rückkehr des Wolfes nach NRW über die Grenze zu Niedersachsen erfolgen wird. Der jetzige Fund der DNA-Spuren bestätigt uns in dieser Einschätzung."
Dr. Hans-Jürgen Schäfer, Leiter der Naturschutzabteilung im Landesbetrieb Wald und Holz NRW.
"Wölfe sind scheu und meiden den Menschen, denn sie haben mehr Angst vor uns als wir vor dem Wolf. Daher ist es auch überaus selten, dass Spaziergänger einen Wolf überhaupt aus der Nähe zu Gesicht bekommen. Wenn es doch mal dazu kommt, empfehlen wir folgende Verhaltensregeln:
- Nicht versuchen, Wölfe anzufassen oder zu füttern!
- Nicht weglaufen, sondern stehen bleiben
- Langsam zurückziehen, wenn man den Abstand vergrößern will.
- Man kann einen Wolf vertreiben, indem man ihn laut anspricht, in die Hände klatscht und mit den Armen winkt
- Bitte melden Sie die Sichtung eines Wolfes den zuständigen Behörden oder den Wolfsberatern in ihrer Region"
Jan Preller, Wolfsberater im Landesbetrieb Wald und Holz NRW